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Internationaler Tag der Frauen

World Wide Women: Wie Frauen den Code der Zukunft schreiben

Anlässlich des internationalen Frauentages ehren wir Pionierinnen und Heldinnen aus dem Techbereich. Mit dem Ziel, Gleichberechtigung und Anti-Diskriminierung in den Vordergrund zu rücken, erzählen wir von den wegweisenden Errungenschaften von Frauen aus der digital-technischen Branche. Damit unterstreichen wir unser Engagement für eine Arbeitswelt, in der Gleichberechtigung und Vielfalt nicht nur gefördert, sondern gelebt wird. Entdecke mit uns die inspirierenden Geschichten, die zeigen, wie Frauen die Technologiewelt bereichern und vorantreiben.

ENIAC-Frauen

ENIAC-Frauen: Die vergessenen Wegbereiterinnen des Computers

In den 1940er-Jahren trugen Computernerds lange Röcke und modische Frisuren. Während auf dem europäischen Festland der Zweite Weltkrieg tobte, wurden in den USA gezielt Frauen auf IT-Jobs angeworben, auch als es darum ging, den ersten vollelektronischen Rechner namens ENIAC (Electronic Numerical Integrator and Computer) zu entwickeln. Als Erfinder der Maschine, die 1946 so groß war wie eine Wohnung und 27 Tonnen wog, gelten zwei Männer. Für die Programmierung waren allerdings Frauen verantwortlich: Marlyn Meltzer, Kathleen Antonelli, Jean Bartik, Frances Holberton, Frances Spence und Ruth Teitelbaum. Anleitung gab es für die Programmierung der Maschine keine und die ENIAC-Frauen brachten sich die Bedienungen selbst bei. Niemand kannte den Rechner so gut wie sie. Bei der Präsentation des Riesencomputers wurden nur die an dem Projekt beteiligten Männer gewürdigt – die sechs Programmiererinnen blieben unerwähnt.

Späte Anerkennung

Erst über 50 Jahre später entdeckte die junge Informatikstudentin Kathy Kleinman auf Fotos die sechs Frauen bei der damaligen Arbeit, allerdings ohne Namen. Zuerst hieß es, die Frauen seien Models. Das wollte Kathy Kleiman aber nicht glauben und machte sich auf die Suche nach den Frauen. Mit Erfolg. Sie fand ihre Adressen, interviewte die Pionierinnen und ging mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit. Im Juni 1997 wurden die ENIAC-Frauen bei einem Festakt im Silicon Valley schließlich für ihr Mitwirken ausgezeichnet.

 

Ada Lovelace

Ada Lovelace: Die erste Programmiererin der Welt

Ada Lovelace schreibt 1843 das erste Computerprogramm der Welt. Als Frau, im viktorianischen England und zu einer Zeit, in der es noch nicht mal einen Computer gab. Die Pionierin der heutigen Informatik war der Zeit weit voraus.

Als Ada Lovelace im 19. Jahrhundert die Programmiersprache erfindet, war England geprägt von Sherlock Holmes und üppigen Ballkleidern. Frauen war zur damaligen Zeit der Zutritt zu Bildungsstätten untersagt und Wissenschaft für viele Frauen ein Fremdwort. Ada, die Tochter des berühmten Dichters George Gordon Byron, erbt ihre mathematische Begabung von ihrer Mutter Anne Isabella Noel-Byron, die sie in Mathematik und Naturwissenschaften unterrichten lässt. Mehr als ungewöhnlich zur damaligen Zeit. Trotz allem bleibt Ada ihr Leben lang begeistert von mathematischen Formeln und schreibt 1843 das erste Computerprogramm. Über 100 Jahre bevor es überhaupt einen Computer gibt.

Die Idee der „Universalmaschine“

Wie kommt Ada zum Programmieren? Es gab zu ihrer Zeit die Idee des Computers: Die sogenannte „Analytical Engine“, das Konzept einer Rechenmaschine, die auf dem Prinzip der Lochkarten basiert und alle möglichen Berechnungen durchführen kann. Als 17jährige trifft Ada den Mathematikprofessor Charles Babbage, den Erfinder der Maschine. Sie ist sofort begeistert von seiner Idee und versteht, besser als Babbage selbst, welches Potential seine Maschine hat. Obwohl die Analytical Engine nie gebaut wird, schreibt Ada ein Programm dafür: Sie übersetzt ein Buch über die Maschine, dem sie ihre eigenen Anmerkungen hinzufügt. Ihre Notizen sind drei Mal so lang wie das übersetzte Buch selbst. In diesen Anmerkungen druckt sie den Code für ein Programm zur Berechnung von Bernoulli-Zahlen ab. Das sind Zahlen, die man für Wahrscheinlichkeitsberechnungen braucht. Damit ist das erste Computerprogramm der Welt entstanden!

Vorbild für viele Frauen

Ada starb am 27. November 1852 mit nur 36 Jahren an Krebs. Genau wie die nie gebaute Analytical Engine gerät auch sie vorerst in Vergessenheit. Erst ab den 1960ern wird sie langsam wiederentdeckt. Das US-Verteidigungsministerium benennt 1980 seine Programmiersprache nach Ada – und noch heute fliegen damit Flugzeuge und Raketen. Als Vorbild inspiriert Ada nach wie vor viele Mädchen und Frauen, die sich für Naturwissenschaften begeistern und in den sogenannten MINT-Berufen arbeiten.

 

Hedy Lamarr

Hedy Lamarr, eine Filmdiva

Eine Frau, deren Schönheit im Vordergrund stand. Aber sie war weit mehr als die “Schönste Frau der Welt”, als die sie berühmt wurde. Schon als junges Mädchen begeisterte sich Hedwig Eva Maria Kiesler für Technik und Wissenschaft – auch ihre Liebe zum Film entdeckte die Wienerin früh. Bereits mit 19 Jahren stieg sie ins Filmbusiness ein und spielte am Theater in Wien. Als sich ihre erste Ehe mit dem Waffenproduzenten Fritz Mandel als Disaster entpuppte, floh sie nach Paris und anschließend nach London. Dort wurde sie von einem bekannten Hollywood-Produzenten entdeckt. Er gab ihr den Künstlernamen Hedy Lamarr und brachte sie als “Schönste Frau der Welt” nach New York, wo sie schon bald das Filmgeschäft eroberte und in den 1930er und 40er Jahren zur Stilikone wurde.

Hedy LamarrTag der Frau - Hedy Lamarr

… und Pionierin

Doch in der Schönheit steckte nicht nur schauspielerisches Talent, sondern vor allem auch erfinderisches. Gemeinsam mit dem Komponisten George Antheil entwickelte sie für die Alliierten das Frequenzsprungverfahren, welches zur Steuerung von Torpedos diente. Damit waren die Funksignale schwer zu orten und störungssicher. Die Navy lehnte den Entwurf jedoch ab und der erhoffte Erfolg blieb für viele Jahre aus. Was die zwei damals noch nicht wussten: Mit ihrer Erfindung legten sie den Grundstein für die Entwicklung der zukünftigen Technologie, wie zum Beispiel Bluetooth und Wi-Fi. Erst in den späten Neunzigern wurde Hedy Lamarr für ihre Erfindung geehrt und tauschte ihren Titel der “Schönsten Frau der Welt” in den der “Lady Bluetooth”.

Stichwort: Gleichstellung

Hedy Lamarr wollte mit ihrem wissenschaftlichen Talent ein Zeichen setzen, aber wurde damals meist nur nach ihrem Gesicht beurteilt – hatte sie doch dieses Image der “Schönsten Frau der Welt”. Auch wenn heute, Jahrzehnte später, viele Frauen die Welt der Wissenschaft und Technik erobert haben, ist das noch lange keine Selbstverständlichkeit. Die klassischen Geschlechterrollen drängen Frauen noch viel zu oft in bestimmte Verhaltensweisen. Das muss nicht sein. Traut euch und verlasst diese veralteten Standards. Ihr werdet es nicht bereuen.

 

#inspire

Wertschätzung, Gleichberechtigung, Inklusion: Wenn jede*r einen kleinen Teil dazu beiträgt, können wir viel erreichen und die Welt – von Frauen und Männern – besser machen. Lasst uns die Menschen um uns herum inspirieren und mit unserer Begeisterung für Veränderung anstecken.

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